Die Sterbegeldversicherung

Eine weitere Form der finanziellen Bestattungsvorsorge ist die Sterbegeldversicherung. Diese gehört zur angemessen Lebensführung einer Person und ist, wie auch das Treuhandkonto, bis zu einer gewissen Höhe vom Zugriff des Sozialamtes sicher. Stirbt der Versicherte, zahlen die Anbieter die vorher vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus. Ster­begeld­policen sind kleine Kapitallebensversicherungen. Nur ein Teil der Kundenbeiträge fließt in den Spar­anteil, den die Anbieter verzinsen. Der Rest ist für den Risiko­schutz und die Verwaltungs­kosten reser­viert. Die Höhe der Versicherungssumme ist bei Ster­begeld­policen garan­tiert. Der Schutz gilt bis ans Lebens­ende.

Für ältere Menschen nur bedingt geeignet

Was praktikabel klingt, ist in der Praxis nicht immer gut. Meist entscheiden sich Menschen erst im Renten­alter für den Abschluss einer Ster­begeld­versicherung. Ab 65 Jahren sind Ster­begeld­versicherungen aber immer zu teuer. Grund: Der Anteil der Risikoabsicherung im Beitrag ist dann sehr hoch. Finanzexperten raten grundsätzlich dazu, nur Risiken zu versichern, die man selbst nur schwer bezahlen kann. Das Risiko der Beerdigungskosten sollte für viele nicht darunter fallen. In den meisten Fällen wird das Erbe ausreichen, um eine würdevolle Bestattung zu finanzieren.

Gesundheitsprüfung und Wartezeiten

Die meisten Anbieter verzichten auf eine Gesundheitsprüfung. Diese ist wegen der geringen Versicherungssummen für die Versicherer in der Regel viel zu aufwendig. Stattdessen sind die Sterbeversicherungen aber mit Wartezeiten ausgestattet, während der im Versicherungsfall nur eingeschränkt oder überhaupt nicht geleistet wird. Welche Einschränkungen es gibt, ist abhängig vom gewählten Tarif. Die Wartezeit beträgt 36 Monate, manchmal auch 24 Monate. Tarife ohne Gesundheitsprüfung ermöglichen Sterbeversicherungen bei schweren Vorerkrankungen wie Schlaganfall oder permanenten Bluthochdruck.

Sterbegeldversicherung ja oder nein?

Diese Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Vielen mag eine Sterbegeldpolice die gewünschte Sicherheit und Ruhe geben. Auf Wirtschaftlichkeit mag dann wenig Wert gelegt werden. Fest steht: Unter Renditegesichtspunkten rechnet sich eine Sterbegeldversicherung nicht. Wie bei allen Produkten, die Kapitalvorsorge mit Risikovorsorge verbinden, ist die Rendite unbefriedigend, weil sie nur mit dem Sparbeitrag erwirtschaftet wird. Zudem ist der Beitragsanteil für die Verwaltung bei kleinen Versicherungssummen verhältnismäßig hoch.

Als Vorteil soll gelten, dass, anders als Risikoversicherungen, Sterbegeldpolicen noch bis ins hohe Alter abgeschlossen werden können. Tritt wenige Jahre nach Abschluss des Vertrages der Leistungsfall ein, so ist der Abschluss dieser Versicherung rückblickend als lohnend anzusehen.

Außerdem gilt das Kapital in der Versicherung als zweckgebundene Bestattungsvorsorge, sofern die Auszahlung nur im Todesfall erfolgt und die Höhe der Versicherung angemessen ist. Damit hat das Sozialamt keinen Zugriff auf das Kapital der Versicherung.